CENTRAL Joint Workshop 2024 Mosaike von Details: Von kleinen Steinchen zum großen Gesamtbild in einem interdisziplinären Rahmen

Interdisziplinäre Wege zum alten Ägypten, Roman Gundacker

Ort: Universität Wien, Österreichische Akademie der Wissenschaften

 

Das alte Ägypten ist bekannt für spektakuläre Monumente, erstaunliche Artefakte und fesselnde Texte. Aber über die faszinierende Schönheit „wunderbarer Dinge“ (H. Carter) hinaus, enthält alles das vielfältige Informationen über eine große Kultur, ihre Entwicklung und ihre Geschichte. Die Ägyptologie widmet sich dem Ausgraben, Analysieren und Interpretieren verschiedenster Informationsquellen, doch verlangt moderne Forschung mehr als „nur“ auszugraben, zu katalogisieren oder zu übersetzen. Die Herausforderung besteht darin, etablierte und innovative, aber auch interdisziplinäre Methoden zu entwickeln, zu verfeinern und zur Anwendung zu bringen, um dem Wesen der ägyptischen Kultur auf die Spur zu kommen.

Die moderne Forschung muss gleichermaßen altes wie neues Material berücksichtigen, und sowohl zuvor vernachlässigte Kleinigkeiten wie neue big data können im Kleinen zu entscheidenden Erkenntnissen oder im Großen zum Paradigmenwechsel führen. Forschung dieser Art braucht immer die Aufmerksamkeit für die kleinsten Details, die Fähigkeit zur Organisation großer Datenmengen und die Bereitschaft zum Fortschritt mittels einer ausbalancierten Methodik, die von der Archäologie zur Archäometrie, von der Kunstgeschichte zu den Bildwissenschaften, von der Philologie zur Sprachwissenschaft, von der Mythologie zu den Religionswissenschaften, von den Kulturwissenschaften zu den Sozialwissenschaften, von der Anthropologie zu den Naturwissenschaften und darüber hinaus Brücken schlägt. Nur eine Fülle von Details kann zum Erfolg führen, wenn es gilt, Forschungsfragen zu definieren, Hypothesen zu entwickeln und das große Gesamtbild zusammenzufügen. Aus einer sich rasch verändernden und herausfordernden Forschungslandschaft werden mit den MA-Studentinnen und -Studenten sowie den Doktorandinnen und Doktoranden von heute die Ägyptologinnen und Ägyptologen von morgen hervorgehen, die die Zukunft des Faches prägen und neue Wege des Erforschens, des Analysierens und des Denkens bereiten werden.

Dieser Workshop, der vom 2.–5. Dezember 2024 an der Universität Wien und an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften stattfindet, hat zum Ziel, MA-Studentinnen und ‑Studenten sowie Doktorandinnen und Doktoranden mit erfahrenen Forscherinnen und Forschern zusammenzubringen, um einen methodischen Diskurs anzustoßen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, die von ihnen angewandten Methoden, mit deren Hilfe sie ihre Forschung durchführen, und die Anwendung und Weiterentwicklung ihres methodischen Repertoires zu reflektieren. Gleichzeitig sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgefordert, Daten und Material ihrer Forschungsarbeit, Grundsätze ihrer Methodik und (vorläufige) Ergebnisse ihrer Arbeit zu präsentieren. Wir alle freuen uns auf einen Workshop, der uns vor Augen führen wird, welche wohletablierten und höchst innovativen Methoden derzeit in Gebrauch sind, um Potentiale für die aktuelle und zukünftige Forschung zu diskutieren, wovon alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Workshops profitieren werden, wenn sie im Rahmen ihrer Arbeit die kleinen Steinchen zum großen Gesamtbild zusammenfügen. 

Dieser Workshop findet im Rahmen des CENTRAL-Netzwerkes statt.

Organisatoren: Roman Gundacker, Frank Kammerzell, Tamás Bács, Hana Vymazalová, Kamil O. Kuraszkiewicz

Teilnehmende Institutionen: University of Vienna, Humboldt University Berlin, ELTE Eötvös Loránd University Budapest, Charles University Prague, University of Warsaw, Austrian Archaeological Institute of the Austrian Academy of Sciences

 

ANMELDUNG ZUR KEYNOTE LECTURE

Bitte melden Sie sich bis 27. November 2024 an, indem Sie eine Email mit dem Betreff “CENTRAL Joint Workshop: Keynote Lecture” senden. Richten Sie Ihre Email an:roman.gundacker@oeaw.ac.at

Der restliche Workshop wird einer Politik der offenen Tür folgen, wobei Kolleginnen und Kollegen der teilnehmenden Institutionen sowie Studentinnen und Studenten der Ägyptologie und benachbarter Fächer Vortritt eingeräumt wird.

Programm

Abstracts

 

Teilbilder beginnend oben links (im Uhrzeigersinn): (1) Felsinsel nahe Assuan (Kora27, CCBY-SA 4.0); (2) Hydrologische Karte von Tell el-Dab’a (© Manfred Bietak, ÖAI); (3) Relief von Nebhepetre Mentuhotep II. (Metropolitan Museum of Art 07.230.2, CC0 1.0); (4) Quarzitkopf Amenophis’ III. (British Museum EA 7, © The Trustees of the British Museum, CCBY-NC-SA 4.0); (5) Äußerer Sarg der Henuttawi (Detail) (Metropolitan Museum of Arts 25.3.182a–b, CC0 1.0); (6) Kiosk des Trajan, Philae (Rémih, CCBY-SA 3.0); (7) Weinkrüge im Grab der Meretneith (© E. Christiana Köhler, Universität Wien); (8) Modell eines Getreidespeichers des Meketre (Metropolitan Museum of Art 20.3.11, CC0 1.0); (9) Pyramidentexte Pepis I. (UC London) (Osama Shukir Muhammad Amin, CCBY-SA 4.0); (10) Papyrus des Ani, Totenbuch, Spruch 125 (British Museum EA 10470.3, © The Trustees of the British Museum, CCBY-NC-SA 4.0); (11) Schreibtafel mit Schulübungen (Metropolitan Museum of Art 28.9.4, CC0 1.0); (12) C14-Modell des frühen Neuen Reiches (Sturt Manning et alii, CCBY 4.0); Zentrum: Der große Sphinx und die Pyramide des Chephren, Gizah (Mídia Ninja, CCBY-SA 2.0). Alle Bilder sind bearbeitet, angepasst, adaptiert oder verändert.