Das "Vom Bild zum Abbild" - Projekt.

Die visuelle Wiedergabe und Benennung der materiellen Kultur in der zweidimensionalen Kunst der Gräber des Mittleren Reiches (seit 2014)

Das Projekt, das vom Wissenschaftsfonds gefördert wird (P25958), knüpft an das MeKeTRE-Projekt (2009–2013, P21571) an. Es beschäftigt sich mit den Objekten/Artefakten, die in dem Bildprogramm der Grabanlagen des Mittleren Reiches dargestellt werden und setzt sich zum Ziel, diese in drei verschiedenen Herangehensweisen zu untersuchen. a) Die zweidimensionalen Abbildungen (Ikonen) sollen im Bezug zu ihren dreidimensionalen Vorbildern (Objekten) untersucht werden, die sie wiedergeben. D.h. welche Objekte wurden wie dargestellt. Diese Umsetzung ist bedeutsam, denn sie vermittelt dem Betrachter den Sinngehalt und das Wesen eines Objekts (z.B. eine bestimmte Truhenform) oder eines bestimmten Schrittes in einem Arbeitsprozess (Handwerk). Darüber hinaus soll untersucht werden ob, wie und wann Veränderungen in der materiellen Kultur in der zeitgenössischen Kunst reflektiert wurden und ob bestimmte Objekte und ihre Darstellungen spezifisch für eine Region waren oder aber ob es allgemeingültige ikonografische Darstellungsweisen in ganz Ägypten gegeben hat. b) Da viele Szenen und Abbildungen von Texten begleitet werden, die eine Handlung erläutern oder ein Objekt benennen, sollen diese Bezeichnungen mit eingehender Sorgfalt untersucht werden. Um zu einem umfassenden Verständnis zu gelangen, wird es daher unerlässlich sein, die kunsthistorische und archäologische Forschungsfrage mit einer tief greifenden philologischen Aufarbeitung der Begleittexte zu ergänzen. Die Bezeichnungen sollen lexikologisch und morphologisch untersucht werden, um weiterführende Informationen über das Wesen eines Gegenstandes und seiner Eigenschaften zu erhalten. Die Auswertung, was den Ägyptern im Zusammenhang mit einem Gegenstand wichtig erschien in Worte zu fassen bzw. wie sich Abbildung und Text zueinander verhalten, wird bedeutsam sein für das Verständnis der altägyptischen Denkweise. c) Für die umfassende Zusammenstellung der Abbildungen wird das MEKETREpository, das im Laufe des MeKeTRE-Projekts erfolgreich entwickelt wurde, grundlegend ausgebaut, indem Crowdsourcing-Technologien wie Citizen Science, Game with a Purpose, angewandt werden. Dies erlaubt Forschern anderer Institutionen und interessierten Laien gleichermaßen anhand einfach zu nutzender Oberflächen trivial anmutende Aufgaben durchzuführen, die jedoch in Summe gesehen eine wertvolle Ergänzung der Datenbasis darstellen. Dazu gehören etwa das Hochladen von Bildern mit relevantem Inhalt, das Bereitstellen von Kommentaren oder das Einbringen von neuen Schlagwörtern in den Thesaurus.

 

Projektleiter

Ao. Univ. Prof. Dr. Peter Jánosi

 

Projektmitarbeiter

Dr. Lubica Hudáková (geb. Zelenková) (Ägyptologie)
Uta Siffert BA, MA (Ägyptologie)
Dr. Claus Jurman (Ägyptologie)
Dipl. Ing. Peter Kalchgruber (Informatik)

http://www.meketre.org/